Abb 1: Wedel "Richtungen"! |
Forscher spekulieren viel über unterschiedliche Funktionen der beiden Hirnhälften über die Säugetiere verfügen. Eine Hypothese ist, dass unterschiedliche emotionale Zustände sich auch in verschiedenen Hirnhälften abspielen. Beweisen können hat man das noch nicht. Aber man folgt auch indirekten Spuren. Die italienischen Forscher Marcello Siniscalchi, Rita Lusito, Giorgio Vallortigara und Angelo Quaranta haben sich einen trickreichen Versuch ausgedacht [1], um etwas über die Relevanz von "Seitigkeit" herauszubekommen. Da es äußerst schwer ist direkte Auswirkungen einer (aktuell) dominierenden Hirnhälfte herauszubekommen, haben sie ganz spezielle Messgeräte benutzt. Nämlich andere Hunde!
Die Hypothese der Forscher geht nun so:
- Bestimmte Gefühle "befinden" sich hauptsächlich in einer Gehirnhälfte
- Ist eine Hirnhälfte aktiv, äußert sich das in bestimmten Verhaltensunterschieden
- Ist die Emotion für andere Hunde "relevant", so reagieren andere Hunde auf die veränderte Verhaltensweise.
- Die Reaktion fremder Hunde lässt sich messen.
Abb 2: Reaktionen anderer Hunde |
Untersucht wurden insgesamt 43 Hunde (8 zur Eichung bzgl. anderer Stimuli) und die Forscher glaubten feststellen zu können, dass die Hunde bei Linkswedlern mit mehr Stress reagieren [2]. Wedeln Hunde mehr in Richtung links, so könnte das Bedeuten, dass die Hunde damit einen Rückzug ankündigen und damit ihr Unwohlsein kund tun, worauf wiederum die beobachtenden Hunde mit Stress reagieren. Da es Hinweise gibt, dass in der rechten Hirnhälfte Zentren für defensives Verhalten liegen, könnte also Linkswedeln ein Ausdrucksverhalten für mit defensivem Verhalten verknüpften Emotionen sein.
Ob nun die Anzahl von 35 Hunden schon aussagekräftig genug ist? Ich denke, ich werde einfach 'mal ein wenig intensiver darauf achten und meine eigene Statistik führen. Kann ja nicht schaden!
[1] http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822%2813%2901143-3
[2] http://download.cell.com/current-biology/pdf/PIIS0960982213011433.pdf