Neue Obedience Prüfungsordnung 2022
Die Pylonengruppe
Umrunden mit Abstand und Mittellinie |
Die Pylonengruppe nimmt nicht nur deutlich mehr Grundfläche ein, als der einzelne Pylon, sondern die Prüfungsordnung beschreibt zusätzlich noch das Ideal, dass die Gruppe mit einem deutlichen Abstand umrundet werden soll. Ebenfalls werden explizite Punktabzüge für ein Berühren, Durchlaufen oder Überspringen der Pylonengruppe vorgegeben.
Offenbar glaubt man bei der FCI durch einen größeren Radius bei der Umrundung im Sinne der Gesundheit der Hunde zu handeln. Diese Tendenz, mehr auf die Gesundheit zu achten, findet sich auch an anderen Stellen der PO. So soll etwa die geschlossene Hürde "sicher" sein. Letzteres finde ich im Grunde sinnvoller, als den Radius zu erhöhen, aber leider fehlt hier die Angabe, was "sicher" bedeutet. Es bleibt also bei den Vereinen, solche Hürden zu verwenden, deren Bretter herausfallen können; vorgeschrieben sind sie nicht. Es bleibt doch ein bisschen beim "gut gemeint".
Aufbau der Pylonengruppe im Parcours
Aufbauvarianten |
Unterschiedliche Anordnungen der Pylonen erzeugen unterschiedlichste Schwierigkeitsgrade. Je weniger Pylonen, desto schwieriger. Die Tonne ist das einfachste Umrundungsgerät und sollte daher lediglich in unteren Klassen und bei gewöhnlichen Prüfungen gestellt werden.
Wichtig für die Pylonengruppe ist die größere Grundfläche. Sie soll so gestellt werden, dass eine Grundfläche von ca. 70-80 cm in Breite und Höhe belegt ist. Die einzelnen Pylonen entsprechen mit ihren Maßen den bisher verwendeten, sie sollen also etwa eine Grundfläche von ca. 25cm² haben und ca 40-50 cm hoch sein. Es können 3 bis 6 Pylonen gestellt werden.Schwierigkeitsgrade
Auf gewöhnlichen Prüfungen ("Dorfturnier" 😉) kann auch eine "Tonne" bzw. ein "Fass mit einem Durchmesser von 70-80cm genutzt werden (mindestens zu Übungszwecken könnte man Laubsäcke verwenden, die man mit etwas Geschick auf die geforderte Höhe kürzt). Die nächst einfachere Anordnung stellen 6 Pylonen dar. Sie können dicht gestellt werden und bieten so wenig Anreiz für den Hund zwischen den Pylonen hindurch zulaufen. In der Klasse 1 wäre das eine empfohlene - aber nicht verpflichtende - Aufstellung.
Auf Meisterschaften dürfen nur Pylonen und keine Tonne benutzt werden. Mit einem Minimum von nur drei Pylonen kann die Gruppe so luftig gestellt werden, dass die Lücken zwischen den Pylonen den Hunden eine "Abkürzung" anbietet und mit dieser Verleitung am schwersten zu bewältigen ist.
Ausführung
Die Prüfungsordnung gibt nun für die Ausführung deutlich mehr Hinweise, als in der alten PO (PO 2016). Wichtig sind:
- Kürzeste Wege zur, um und zurück von der Pylonengruppe. Aber trotzdem kann ein deutlicher Abstand zu den Pylonen eingehalten werden! (Je nach Hundegröße, etwa für mittelgroße Hunde bis zu 50 cm, für größere gar bis zu 1m)
- Berührungen, Durchlaufen oder Überspringen der Pylonen ist fehlerhaft.
- Symmetrie bei der Umrundung.
- Orientierung auf die Mittellinie. Der Anlauf und die Rückkehr sollen sich an der Mittellinie zwischen Hundeführer und Pylonengruppe ausrichten.
- zusätzlich für die Klasse 2 & 3, Stopp nach der Pylonengruppe:
- Die Hunde müssen wieder mindestens 2 m Richtung Hundeführer laufen, ehe sie gestoppt werden.
Diese 2 m Grenze kann an den Seiten markiert werden (K2), so dass es den Hund nicht stört. - Stoppt der Hund selbstständig, muss er erneut gerufen werden.
- Wird der Hund zu früh gestoppt, ist das fehlerhaft.
- Klasse 3: Der Hund muss vor (aus Sicht des Hundes) vor den Apporteln gestoppt werden.
Training
Viele der schon bekannten Trainingsmethoden für den Pylon dürften auch für die Pylonengruppe taugen. Interessant wird sein, welche Ideen man für die Abstände und die Orientierung auf die Mittellinie entwickeln kann. Vermutlich werde ich dabei auf eine alte Sache zurückgreifen, die mir Num vor ein paar Jahren gezeigt hat. Aus dem Agility (Nicola) kann er den Slalom und das passt auch vielleicht auch hier ganz gut. Man wird sehen...
Nachtrag (2022):
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